Schulterarthrose (Omarthrose)

Spezialisierte chirurgische Behandlung durch Dr. Stéphane Vasseur

Schulterarthrose (Omarthrose)

Die Schulterarthrose entspricht einem Verschleiß der artikulären Knorpelflächen. Diese häufige Pathologie erfordert eine spezialisierte Behandlung zur Optimierung von Komfort und Funktion.

Schulterarthrose - Anatomie und Knorpelverschleiß
Anatomie des Glenohumeralgelenks bei Arthrose

Was ist Schulterarthrose?

Die Schulterarthrose, auch Omarthrose genannt, entspricht einem fortschreitenden Verschleiß der artikulären Knorpelflächen. Unter normalen Bedingungen gleitet der Knorpel des Humeruskopfs gegen den der Glenoid der Skapula und ermöglicht flüssige und schmerzfreie Bewegungen.

Wenn der Knorpel verschwindet, reibt der Knochen direkt gegen den Knochen und erzeugt Schmerzen und funktionelle Beschwerden. Die Integrität der Rotatorenmanschette bestimmt die optimale therapeutische Wahl.

Symptome und Manifestationen

Fortschreitende Schmerzen

Der Schmerz ist das Hauptsymptom der Schulterarthrose. Er tritt allmählich auf und verstärkt sich mit der Zeit. Der Schmerz wird oft als brennendes Gefühl oder Steifheit beschrieben, die sich bei Bewegungen verschlimmert, insbesondere beim Heben des Arms über die Schulter.

  • Ruheschmerz: auch ohne Bewegung vorhanden, besonders nachts
  • Bewegungsschmerz: verstärkt bei aktiven Bewegungen
  • Ausstrahlender Schmerz: kann sich in Richtung Nacken und Arm ausbreiten

Steifheit und Bewegungseinschränkung

Die Arthrose führt zu einer fortschreitenden Verringerung der Gelenkbeweglichkeit. Die Patienten haben zunehmende Schwierigkeiten, einfache alltägliche Gesten auszuführen.

  • Eingeschränkte Elevation: Schwierigkeit, den Arm über die Schulter zu heben
  • Außenrotation: Unmöglichkeit, den Arm nach außen zu drehen
  • Innenrotation: Schwierigkeit, den Rücken oder die Taille zu erreichen

Gelenkgeräusche und Instabilität

Der Knorpelverschleiß verursacht charakteristische Geräuschphänomene und ein Gefühl der Gelenkinstabilität.

  • Krepitation: Reibungsgeräusche bei Bewegungen
  • Instabilität: Gefühl des Nachgebens der Schulter
  • Blockierungen: Episoden plötzlicher Bewegungseinschränkung

Hauptursachen

Fortschreitender Verschleiß

Wiederholte Belastungen (Handarbeit mit Lasten über der Schulter, Kontaktsportarten) begünstigen die Arthrose.

Traumata

Frakturen, die die artikulären Flächen betreffen (Humeruskopf, Glenoid), können zu einer Arthrose führen.

Osteonekrose

Unterbrechung der Knochendurchblutung (Luxationen, langfristige Kortikosteroide) führt zum Knochentod.

Rotatorenmanschetten-Ruptur

Die Exzentrizität des Humeruskopfs verursacht abnormale Reibung und Knorpelverschleiß.

Diagnose und Bewertung

Klinische Untersuchung

  • Schmerz: verbunden mit Knochen-auf-Knochen-Reibung und Entzündung, oft verstärkt bei aktiven Bewegungen
  • Funktionelle Beeinträchtigung: globale oder sektorielle Amplitudenreduktion je nach Lokalisation
  • Nächtliches Erwachen: möglich bei starker Entzündung

Bildgebende Untersuchungen

Röntgen

Schlüsseluntersuchung zeigt Verschmälerung des Gelenkspalts, Deformationen, Osteophyten

MRT/Arthro-CT

Umfassende Bewertung für frühe Stadien und Operationsplanung

Therapeutische Optionen

Medizinische Behandlung

  • Analgetika und Entzündungshemmer nach Bedarf
  • Intraartikuläre Infiltrationen (Kortikosteroide, Viskosupplementation)
  • Angepasste Physiotherapie zur Funktionsoptimierung

Chirurgische Behandlung

Die Platzierung einer Schulterprothese wird je nach Alter, schmerzhafter/funktioneller Beschwerden und Zustand der Rotatorenmanschette erwogen.

Anatomische Prothese

Anatomische Prothese

Bevorzugt bei zentrierter Arthrose mit intakter Rotatorenmanschette. Stiellose Versionen zur Knochenschonung.

Inverse Prothese

Inverse Prothese

Indiziert bei exzentrierter Arthrose mit Rotatorenmanschetten-Ruptur. Kehrt die Biomechanik um, um die Schulter zu mobilisieren.

Postoperative Rehabilitation

  • Immobilisation: Schiene 4-6 Wochen (Tag und Nacht außer Pflege/Übungen)
  • Rehabilitation: Früh begonnen und fortschreitend je nach Heilung (4-6 Monate)
  • Aktivitätsaufnahme: Tägliche Aktivitäten um 2 Monate, Sport um 4 Monate

Besonderheiten: Nach anatomischer Prothese Schutz des Subscapularis. Nach inverser Prothese Schutz des Deltoideus in der Anfangsphase.

Auto-Physiotherapie

Die Auto-Physiotherapie entspricht der Gesamtheit der aktiven oder passiven Mobilisationsaktivitäten, die der Patient selbst außerhalb der konventionellen Physiotherapiesitzungen durchführen kann.

Das Ziel ist keineswegs, die klassische Physiotherapie zu ersetzen, sondern es handelt sich um eine grundlegende Ergänzung für die Wiederherstellung der Schulterfunktion im Rahmen der Arthrose, sei es präoperativ oder nach einem chirurgischen Eingriff.

Prinzipien der Auto-Physiotherapie

  • Arbeit ohne Schmerzen: Das ist ein entscheidendes Element. Die Physiotherapie der Schulter muss mit einer quasi-totalen Schmerzfreiheit durchgeführt werden. Arbeiten trotz schmerzhafter Phänomene würde die entzündlichen Phänomene aufrechterhalten und die Arthrose begünstigen.
  • Sehr regelmäßige Arbeit: Man empfiehlt meist, mindestens 5 Minuten 5 Mal täglich jeden Tag zu arbeiten. Es ist wichtig, Übungen von kurzer Dauer, aber mehrmals täglich durchzuführen.
  • Arbeit unter Anleitung des Physiotherapeuten: Zögern Sie nicht, den Physiotherapeuten um Übungen zu bitten, die zu Hause durchgeführt werden sollen, und bestätigen Sie mit ihm die korrekte Ausführung der Bewegungen.

Mobilisationsübungen

Das Pendel

Nach vorne gebeugt lässt man den operierten Arm in vertikaler Position und führt dann leichte kreisförmige Bewegungen aus. Das Ziel ist die Entspannung der verschiedenen Muskeln um die Schulter, insbesondere des Trapezius, des Latissimus dorsi und des kleinen Brustmuskels.

Die Auto-Elevation des Arms

In liegender Position ergreift man die Hand oder das Handgelenk der operierten Seite mit der anderen Hand und führt dann Elevationsbewegungen der Hand und des Arms aus, zunächst vertikal und dann progressiv, indem man versucht, hinter den Kopf zu gelangen.

Mobilisation Nacken/Schulter

Aktive Mobilisation sowohl auf zervikaler Ebene als auch auf Schulterebene. Für die zervikale Mobilisation dreht man den Kopf langsam von links nach rechts und von oben nach unten, um die para-zervikalen Muskeln und den Trapezius zu entspannen.

Die Schulterarthrose: Auf einen Blick

Definition

Die Schulterarthrose (Omarthrose) entspricht einem fortschreitenden Verschleiß der artikulären Knorpelflächen des Glenohumeralgelenks.

Hauptursachen

  • Wiederholte Mikrotraumen
  • Alte Traumata
  • Artikuläre Frakturen
  • Osteonekrose
  • Rotatorenmanschetten-Ruptur

Symptome

  • Fortschreitende Schmerzen
  • Steifheit und Bewegungseinschränkung
  • Gelenkgeräusche (Knirschen)
  • Schulterinstabilität

Diagnose

  • Klinische Untersuchung
  • Standard-Röntgenaufnahme
  • Arthro-CT oder Arthro-MRT

Konservative Behandlung

  • Analgetika und Entzündungshemmer
  • Intraartikuläre Infiltrationen
  • Angepasste Physiotherapie
  • Auto-Physiotherapie

Chirurgische Behandlung

  • Anatomische Prothese (intakte Manschette)
  • Inverse Prothese (Manschetten-Ruptur)
  • Hospitalisation: 1 bis 3 Tage
  • Rehabilitation: 4 bis 6 Monate

Mögliche Komplikationen

Blutungen/Hämatome

Frühe oder späte Infektionen

Lockerung

Luxationen

Nervenläsionen

Algodystrophie

Praktische Informationen

Hospitalisation

1 bis 3 Tage

Anästhesie

Regional + Allgemein

Immobilisation

Ellbogen-zum-Körper Schiene 30-45 Tage

Verbände

Alle 5 Tage (resorbierbare Fäden)

Rehabilitation

4 bis 6 Monate