Rotatorenmanschette
Die Rotatorenmanschette entspricht einem muskulotendinösen Komplex, der das Gelenk zwischen Humerus und Skapula umgibt und bedeckt. Diese wesentliche Struktur ermöglicht die Schultermobilität, kann aber Läsionen unterworfen sein, die eine spezialisierte Behandlung erfordern.
Was ist die Rotatorenmanschette?
Die Rotatorenmanschette entspricht einem muskulotendinösen Komplex, der das Gelenk zwischen Humerus und Skapula umgibt und bedeckt. Diese muskulotendinöse Kappe verschließt das Glenohumeralgelenk unter physiologischen Bedingungen hermetisch.
Die Manschette besteht aus vier Sehnen, die am Humeruskopf befestigt sind und die verschiedenen Bewegungen der Schulter und des Arms in alle Raumrichtungen ermöglichen. Dank ihr ist das Schultergelenk das beweglichste des menschlichen Körpers.
Anatomie der vier Sehnen
Die vier Sehnen
Subscapularis, Supraspinatus, Infraspinatus und Teres minor bilden die Rotatorenmanschette
Funktion und Physiologie
Die Sehnen der Rotatorenmanschette ermöglichen die verschiedenen Bewegungen der Schulter und des Arms in alle Raumrichtungen:
- Anteriore Elevationsbewegungen
- Laterale Elevationsbewegungen (Abduktion)
- Innen- oder Außenrotationsbewegungen
Diese große Mobilität wird auch der Ursprung der Fragilität dieser verschiedenen Strukturen und insbesondere der Rotatorenmanschette sein.
Läsionstypen
Läsionsklassifikation
Risse und Rupturen
Läsionen in der Faserachse (Risse) oder senkrecht (Rupturen), partiell oder transfixierend
Läsionsausdehnung
Isoliert
Eine einzige Sehne betroffen (Supraspinatus in mehr als 80% der Fälle)
Mehrfach
Mehrere Sehnen gleichzeitig betroffen, oder sogar alle gleichzeitig bei vollständiger Ruptur
Läsionsursachen
Subakromiales Impingement
Es ist die wiederholte Reibung der verschiedenen Schulter-Sehnen gegen den Akromion-Knochen, die eine fortschreitende Schwächung der Rotatorenmanschette verursacht. Die Entwicklung dieser Reibung wird eine Sehnenläsion verursachen, die von der oberflächlichen partiellen Läsion bis zur vollständigen Ruptur reichen kann.
Oberarm-Trauma
Die traumatische Ruptur tritt am häufigsten im Kontext eines Sturzes auf, entweder direkt auf den Schulterstumpf oder auf den Ellbogen oder Arm. Schulterluxationen sind auch für manchmal massive Sehnenläsionen verantwortlich.
Symptome und Manifestationen
Schmerzen
Sie sind oft sehr stark während der akuten Phase zum Zeitpunkt des Traumas mit Gefühl von Knacken oder Reißen. Diese Schmerzen werden während des Tages konstant sein, ohne echte Schwankung zwischen Tag und Nacht.
Immobilisation und Ruhe, mit dem Arm in Ellbogen-zum-Körper-Position, beruhigt am besten diese schmerzhaften Phänomene.
Funktionelle Beeinträchtigung
Es handelt sich um die Unfähigkeit zur normalen Mobilisation des betroffenen Gliedmaßes. In einigen Fällen kann ein temporäres Bild einer gelähmten Schulter mit totaler Unfähigkeit zur aktiven Mobilisation der Schulter auftreten.
Der Kraftmangel ist oft mit der funktionellen Beeinträchtigung verbunden und kann auch nach der Wiederherstellung der Mobilität bestehen bleiben.
Diagnose und Bewertung
Klinische Untersuchung
- Spezifische Tests: Jobe-Test, Patte-Test, Belly press test, Lift off test, Bear-hug test
- Mobilitätsbewertung: Aktiv und passiv
- Kraftbewertung: Tests gegen Widerstand
- Schmerzbewertung: Lokalisation und Intensität
Bildgebende Untersuchungen
Röntgen
Routineuntersuchung zur Bewertung der Knochenstrukturen und Suche nach indirekten Zeichen
Ultraschall
Minimalinvasive Untersuchung zur Exploration der Sehnen- und Muskelstrukturen
Arthro-CT/MRT
Referenzuntersuchung zur Bestätigung und Bewertung einer Rotatorenmanschetten-Läsion
Therapeutische Optionen
Postoperative Rehabilitation
Die Physiotherapie ist ein grundlegendes Element der funktionellen Erholung nach Rotatorenmanschetten-Reparatur. Diese Physiotherapie muss sich progressiv an die Sehnenheilung nach drei definierten Phasen anpassen.
Phase 1: Passive Mobilisation (T0 bis T45)
Immobilisation durch Abduktionskissen 24h/24. Nur strenge passive Mobilisation wird durchgeführt, um eine gute Gelenkflexibilität wiederzuerlangen.
Phase 2: Aktive Mobilisation (T45 bis M3)
Aktive Mobilisation des Arms und der Schulter in alle Richtungen ohne Arbeit gegen Widerstand. Stopp der Immobilisation durch Abduktionskissen.
Phase 3: Progressives Krafttraining (M3 bis M6)
Progressives Arbeiten gegen Widerstand mit Stabilisations- und Schulterzentrierungsarbeit zur Vermeidung entzündlicher Phänomene.
Auto-Physiotherapie
Die Auto-Physiotherapie entspricht der Gesamtheit der aktiven oder passiven Mobilisationsaktivitäten, die der Patient selbst außerhalb der konventionellen Physiotherapiesitzungen durchführen kann.
Das Ziel ist keineswegs, die klassische Physiotherapie zu ersetzen, sondern es handelt sich um eine grundlegende Ergänzung für die Wiederherstellung der Schulterfunktion im Rahmen von Rotatorenmanschetten-Läsionen, sei es präoperativ oder nach einem chirurgischen Eingriff.
Prinzipien der Auto-Physiotherapie
- Arbeit ohne Schmerzen: Das ist ein entscheidendes Element. Die Physiotherapie der Schulter muss mit einer quasi-totalen Schmerzfreiheit durchgeführt werden. Arbeiten trotz schmerzhafter Phänomene würde die entzündlichen Phänomene aufrechterhalten und die Heilung verzögern.
- Sehr regelmäßige Arbeit: Man empfiehlt meist, mindestens 5 Minuten 5 Mal täglich jeden Tag zu arbeiten. Es ist wichtig, Übungen von kurzer Dauer, aber mehrmals täglich durchzuführen.
- Arbeit unter Anleitung des Physiotherapeuten: Zögern Sie nicht, den Physiotherapeuten um Übungen zu bitten, die zu Hause durchgeführt werden sollen, und bestätigen Sie mit ihm die korrekte Ausführung der Bewegungen.
Mobilisationsübungen
Das Pendel
Nach vorne gebeugt lässt man den operierten Arm in vertikaler Position und führt dann leichte kreisförmige Bewegungen aus. Das Ziel ist die Entspannung der verschiedenen Muskeln um die Schulter, insbesondere des Trapezius, des Latissimus dorsi und des kleinen Brustmuskels.
Die Auto-Elevation des Arms
In liegender Position ergreift man die Hand oder das Handgelenk der operierten Seite mit der anderen Hand und führt dann Elevationsbewegungen der Hand und des Arms aus, zunächst vertikal und dann progressiv, indem man versucht, hinter den Kopf zu gelangen.
Mobilisation Nacken/Schulter
Aktive Mobilisation sowohl auf zervikaler Ebene als auch auf Schulterebene. Für die zervikale Mobilisation dreht man den Kopf langsam von links nach rechts und von oben nach unten, um die para-zervikalen Muskeln und den Trapezius zu entspannen.
Die Rotatorenmanschette: Auf einen Blick
Definition
Die Rotatorenmanschette ist ein muskulotendinöser Komplex, der das Glenohumeralgelenk umgibt und die verschiedenen Bewegungen der Schulter ermöglicht.
Anatomie
- Supraspinatus (Abduktion)
- Infraspinatus (Außenrotation)
- Teres minor (Außenrotation)
- Subscapularis (Innenrotation)
Läsionstypen
- Partielle Läsionen
- Vollständige Läsionen
- Massive Läsionen
- Degenerative Läsionen
Symptome
- Schulterschmerzen
- Schwäche der Rotatorenmanschette
- Bewegungseinschränkung
- Nachtliche Schmerzen
Diagnose
- Klinische Untersuchung
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Arthro-CT
Behandlung
- Konservative Behandlung
- Arthroskopische Reparatur
- Offene Chirurgie
- Rehabilitation: 3-6 Monate
Mögliche Komplikationen
Infektion
Blutungen/Hämatome
Sehnen-Re-Ruptur
Nicht-Heilung
Nervenläsionen
Algodystrophie
Praktische Informationen
Hospitalisation
0 bis 2 Tage
Anästhesie
Allgemein
Immobilisation
Abduktionskissen 45 Tage
Physiotherapie
5 bis 6 Monate
Sportaufnahme
4 bis 6 Monate