Schulterfrakturen
Schulterfrakturen betreffen den proximalen Humerus, die Klavikula oder die Skapula. Die therapeutische Strategie hängt von der Dislokation, dem Frakturtyp und dem Patientenprofil ab, um die funktionelle Erholung zu optimieren.
Was ist eine Schulterfraktur?
Schulterfrakturen entsprechen Knochenverletzungen, die den proximalen Humerus, die Klavikula oder die Skapula betreffen, generell im Zusammenhang mit Trauma. Diese Frakturen erfordern eine spezialisierte Behandlung zur Optimierung der funktionellen Erholung.
Die therapeutische Strategie hängt von der Dislokation, dem Frakturtyp, dem Patientenalter und den funktionellen Erwartungen ab. Das Ziel ist es, eine Konsolidation in guter Achse zu erhalten und dabei die Steifheit zu begrenzen.
Arten und Lokalisationen von Frakturen
Proximaler Humerus
Frakturen der Tuberositäten, chirurgischer oder anatomischer Hals. Die häufigsten und komplexesten, erfordern eine präzise Dislokationsbewertung.
Klavikula
Frakturen des mittleren Drittels (häufigste), äußeres oder inneres Drittel. Oft im Zusammenhang mit Stürzen oder direktem Trauma.
Skapula
Frakturen des Halses, des Körpers oder der Glenoid. Seltener aber oft im Zusammenhang mit Hochenergie-Trauma.
Mechanismen und Ursachen
Direktes Trauma
Stürze auf die Schulter, direkte Schläge, Verkehrsunfälle. Hochenergie-Trauma ist bei jungen Patienten häufiger.
Risikofaktoren: Fortgeschrittenes Alter, Osteoporose, riskante Sportaktivitäten, Arbeitsunfälle.
Knochenfragilität
Osteoporose erhöht das Frakturrisiko erheblich, auch bei geringfügigem Trauma. Schulterfrakturen sind bei älteren Menschen häufig.
Prävention: Osteoporose-Behandlung, Sturzprävention, Kraftübungen.
Symptome und Manifestationen
Akuter Schmerz
Intensiver und sofortiger Schmerz nach Trauma, oft behindernd und durch Bewegungen verstärkt. Der Schmerz kann mehrere Wochen anhalten.
Eigenschaften: Lokalisierter Schmerz, oft pulsierend, verstärkt durch Palpation und Bewegungen.
Deformation und Beeinträchtigung
Manchmal sichtbare lokale Deformation, Schwellung, Hämatom. Signifikante funktionelle Beeinträchtigung mit Unmöglichkeit, die Schulter zu mobilisieren.
Warnzeichen: Große Deformation, Hautläsionen, neurologische oder vaskuläre Störungen.
Diagnose und Bewertung
Klinische Untersuchung
- Inspektion: Deformation, Schwellung, Hämatom, Hautläsionen
- Palpation: Lokalisierter Schmerz, Krepitation, abnormale Mobilität
- Neurologische Untersuchung: Suche nach assoziierten Nervenläsionen
- Vaskuläre Untersuchung: Pulse, Färbung, Temperatur
Bildgebende Untersuchungen
Röntgenaufnahmen
Referenzuntersuchung zur Visualisierung der Fraktur, Bewertung der Dislokation und Behandlungsplanung
CT-Scan
Ergänzende Untersuchung für komplexe Frakturen, dreidimensionale Bewertung und chirurgische Planung
MRT
Spezialisierte Untersuchung zur Bewertung von Weichteilläsionen und vaskulären oder neurologischen Komplikationen
Therapeutische Optionen
Postoperative Rehabilitation
Die Rehabilitation nach Schulterfraktur ist wesentlich zur Optimierung der funktionellen Erholung und Prävention von Komplikationen.
Phase 1: Immobilisation (2-4 Wochen)
Variable Immobilisation je nach Frakturtyp und durchgeführtem chirurgischem Eingriff
Phase 2: Mobilisation (3-6 Wochen)
Frühe passive Mobilisationen wenn stabil, aktive Mobilisationen ab 3-4 Wochen
Phase 3: Krafttraining (6-12 Wochen)
Progressives Krafttraining ab 6-8 Wochen, übliche radiologische Konsolidation in 6-12 Wochen
Ziele: Amplituden-Wiederherstellung, Muskelkrafttraining, Rückkehr zu täglichen und beruflichen Aktivitäten.
Mögliche Komplikationen
Pseudarthrose
Gelenksteifheit
Infektion
Nervenläsion
Sekundäre Dislokation
Algodystrophie
Praktische Informationen
Hospitalisation
1-3 Tage
Anästhesie
Allgemein
Immobilisation
2-4 Wochen
Physiotherapie
3-6 Monate
Konsolidation
6-12 Wochen