Schulterfrakturen

Spezialisierte Behandlung durch Dr. Stéphane Vasseur

Schulterfrakturen

Schulterfrakturen betreffen den proximalen Humerus, die Klavikula oder die Skapula. Die therapeutische Strategie hängt von der Dislokation, dem Frakturtyp und dem Patientenprofil ab, um die funktionelle Erholung zu optimieren.

Schulterfrakturen Anatomie - Detaillierte medizinische Illustration
Arten von Schulterfrakturen und ihre Lokalisationen

Was ist eine Schulterfraktur?

Schulterfrakturen entsprechen Knochenverletzungen, die den proximalen Humerus, die Klavikula oder die Skapula betreffen, generell im Zusammenhang mit Trauma. Diese Frakturen erfordern eine spezialisierte Behandlung zur Optimierung der funktionellen Erholung.

Die therapeutische Strategie hängt von der Dislokation, dem Frakturtyp, dem Patientenalter und den funktionellen Erwartungen ab. Das Ziel ist es, eine Konsolidation in guter Achse zu erhalten und dabei die Steifheit zu begrenzen.

Arten und Lokalisationen von Frakturen

Proximale Humerusfraktur

Proximaler Humerus

Frakturen der Tuberositäten, chirurgischer oder anatomischer Hals. Die häufigsten und komplexesten, erfordern eine präzise Dislokationsbewertung.

Klavikulafraktur

Klavikula

Frakturen des mittleren Drittels (häufigste), äußeres oder inneres Drittel. Oft im Zusammenhang mit Stürzen oder direktem Trauma.

Skapulafraktur

Skapula

Frakturen des Halses, des Körpers oder der Glenoid. Seltener aber oft im Zusammenhang mit Hochenergie-Trauma.

Mechanismen und Ursachen

Sturz und Trauma

Direktes Trauma

Stürze auf die Schulter, direkte Schläge, Verkehrsunfälle. Hochenergie-Trauma ist bei jungen Patienten häufiger.

Risikofaktoren: Fortgeschrittenes Alter, Osteoporose, riskante Sportaktivitäten, Arbeitsunfälle.

Osteoporose und Fragilität

Knochenfragilität

Osteoporose erhöht das Frakturrisiko erheblich, auch bei geringfügigem Trauma. Schulterfrakturen sind bei älteren Menschen häufig.

Prävention: Osteoporose-Behandlung, Sturzprävention, Kraftübungen.

Symptome und Manifestationen

Schulterfraktur-Schmerzen

Akuter Schmerz

Intensiver und sofortiger Schmerz nach Trauma, oft behindernd und durch Bewegungen verstärkt. Der Schmerz kann mehrere Wochen anhalten.

Eigenschaften: Lokalisierter Schmerz, oft pulsierend, verstärkt durch Palpation und Bewegungen.

Fraktur-Deformation

Deformation und Beeinträchtigung

Manchmal sichtbare lokale Deformation, Schwellung, Hämatom. Signifikante funktionelle Beeinträchtigung mit Unmöglichkeit, die Schulter zu mobilisieren.

Warnzeichen: Große Deformation, Hautläsionen, neurologische oder vaskuläre Störungen.

Diagnose und Bewertung

Klinische Untersuchung

  • Inspektion: Deformation, Schwellung, Hämatom, Hautläsionen
  • Palpation: Lokalisierter Schmerz, Krepitation, abnormale Mobilität
  • Neurologische Untersuchung: Suche nach assoziierten Nervenläsionen
  • Vaskuläre Untersuchung: Pulse, Färbung, Temperatur

Bildgebende Untersuchungen

Fraktur-Röntgen

Röntgenaufnahmen

Referenzuntersuchung zur Visualisierung der Fraktur, Bewertung der Dislokation und Behandlungsplanung

Fraktur-CT

CT-Scan

Ergänzende Untersuchung für komplexe Frakturen, dreidimensionale Bewertung und chirurgische Planung

Fraktur-MRT

MRT

Spezialisierte Untersuchung zur Bewertung von Weichteilläsionen und vaskulären oder neurologischen Komplikationen

Therapeutische Optionen

Konservative Behandlung

Konservative Fraktur-Behandlung

Die konservative Behandlung wird für nicht dislozierte oder leicht dislozierte Frakturen, bei älteren Patienten oder mit chirurgischen Kontraindikationen bevorzugt.

  • Immobilisation: Tragetuch, Schiene, orthopädische Weste je nach Frakturtyp
  • Analgetika: Schmerzkontrolle angepasst an die Intensität
  • Überwachung: Regelmäßige radiologische Kontrollen zur Überprüfung der Konsolidation
  • Rehabilitation: Progressive Mobilisation je nach Konsolidation

Chirurgische Behandlung

Die Osteosynthese ist für dislozierte, instabile Frakturen oder bei jungen Patienten mit hohen funktionellen Erwartungen indiziert.

Chirurgische Indikationen:

  • Dislozierte Frakturen mit Pseudarthrose-Risiko
  • Tuberositäts-Beteiligung mit kompromittierter Funktion
  • Assoziierte Haut- oder neurovaskuläre Läsionen
  • Junge Patienten mit hohen funktionellen Erwartungen
Platten-Osteosynthese

Platten-Osteosynthese

Fixierung durch Platte und Schrauben für komplexe Frakturen, ermöglicht anatomische Reposition und stabile Fixierung.

Nagel-Osteosynthese

Nagel-Osteosynthese

Fixierung durch intramedullären Nagel für bestimmte Humerusfrakturen, weniger invasive Technik.

Fraktur-Prothese

Schulterprothese

Prothetischer Ersatz für komplexe irreparable Frakturen, besonders bei älteren Patienten.

Postoperative Rehabilitation

Schulterfraktur-Rehabilitation

Die Rehabilitation nach Schulterfraktur ist wesentlich zur Optimierung der funktionellen Erholung und Prävention von Komplikationen.

Phase 1: Immobilisation (2-4 Wochen)

Variable Immobilisation je nach Frakturtyp und durchgeführtem chirurgischem Eingriff

Phase 2: Mobilisation (3-6 Wochen)

Frühe passive Mobilisationen wenn stabil, aktive Mobilisationen ab 3-4 Wochen

Phase 3: Krafttraining (6-12 Wochen)

Progressives Krafttraining ab 6-8 Wochen, übliche radiologische Konsolidation in 6-12 Wochen

Ziele: Amplituden-Wiederherstellung, Muskelkrafttraining, Rückkehr zu täglichen und beruflichen Aktivitäten.

Mögliche Komplikationen

Pseudarthrose

Gelenksteifheit

Infektion

Nervenläsion

Sekundäre Dislokation

Algodystrophie

Praktische Informationen

Hospitalisation

1-3 Tage

Anästhesie

Allgemein

Immobilisation

2-4 Wochen

Physiotherapie

3-6 Monate

Konsolidation

6-12 Wochen