Subakromiales Impingement
Das subakromiale Impingement entspricht einer übermäßigen und abnormalen Reibung zwischen den Rotatorenmanschetten-Sehnen und dem Akromion. Diese häufige Pathologie erfordert eine spezialisierte Behandlung zur Vermeidung der Entwicklung zu Sehnenläsionen.
Was ist das subakromiale Impingement?
Das subakromiale Impingement entspricht einer übermäßigen und abnormalen Reibung zwischen den Rotatorenmanschetten-Sehnen und dem Akromion (Akromion-Knochen). In der Erweiterung kann die Reibung auch mit dem äußeren Viertel der Klavikula oder dem Korako-Akromion-Band auftreten, das sich in der Verlängerung des Akromions befindet.
Die Manifestationen dieses subakromialen Impingements treten am häufigsten während anterioren oder lateralen Armelevationsbewegungen auf. Chronische Reizung und Reibung der Sehnen im subakromialen Raum können zu Sehnenläsionen oder Bursitis-Phänomenen führen.
Arten des subakromialen Impingements
Primärer Konflikt (knöchern)
In diesem Fall ist es die Form des subakromialen Gewölbes (aggressiv), die direkt gegen die Rotatorenmanschetten-Sehnen reiben wird.
Die Form des Akromion-Knochens wird nach Bigliani in drei Kategorien eingeteilt:
- Typ I: Flaches Akromion (~17%)
- Typ II: Gebogenes Akromion (~43%)
- Typ III: Hakiges Akromion (~40%) — das konfliktreichste
Sekundärer Konflikt (muskulär)
In diesem Fall kommt das subakromiale Impingement von einem muskulären Defizit. Es gibt eine Desynchronisation der verschiedenen Schultermuskeln, die eine normale Mobilisation und physiologisches Gleiten zwischen Sehnen und subakromialem Knochen verhindert.
Meistens gibt es eine anteriore Verschiebung sowie eine Elevation der Schulter innerhalb des Gelenks. Es ist diese Dezentrierung und dieses Ungleichgewicht der Schulter, die für das subakromiale Impingement verantwortlich sein wird.
Symptome und Manifestationen
Schmerzen
Der Schmerz ist das Hauptsymptom des subakromialen Impingements. Es handelt sich meist um entzündliche Schmerzen, die nächtlich sein werden und möglicherweise Schlaflosigkeit verursachen können.
Schmerzen können auch nächtliches Erwachen verursachen, besonders beim Umdrehen auf die betroffene Schulter. Manchmal sind die Schmerzen eher morgendlich mit Entriegelungsphänomen.
Auslösendes Phänomen: Es sind die Armelevationsbewegungen, die die schmerzhaften Phänomene stimulieren oder auslösen werden, oft ab 80° oder 90° mit Gefühl von Einklemmen oder hörbarem Knacken.
Funktionelle Beeinträchtigung
Die funktionelle Beeinträchtigung entspricht einer Unfähigkeit zur normalen Mobilisation des betroffenen Gliedmaßes. Im Kontext des subakromialen Impingements handelt es sich meist um funktionelle Beschwerden eher als um echte Beeinträchtigung.
Es kann auch ein temporäres und transientes Bild einer gelähmten Schulter oder eines "toten Arms" mit totaler Unfähigkeit zur aktiven Mobilisation der Schulter auftreten. Diese Situation tritt am häufigsten nach längerer Aktivität mit dem Arm in der Luft auf.
Kraftmangel: In einigen Fällen wird sich die funktionelle Beeinträchtigung als Kraftmangel manifestieren, der einer Schwierigkeit oder Unmöglichkeit entspricht, Bewegungen gegen Widerstand auszuführen.
Diagnose und Bewertung
Klinische Untersuchung
Die durchgeführte klinische Untersuchung wird mehr oder weniger ausgeprägte Zeichen eines subakromialen Impingements finden. Mehrere klinische Tests werden es ermöglichen, Zeichen zugunsten eines subakromialen Impingements zu erkennen:
- Neer-Manöver
- Yocum-Test
- Hawkins-Test
- Gerber-Test
Typischerweise muss die passive Schultermobilisation erhalten bleiben, auch wenn die aktive Mobilisation begrenzt oder schmerzhaft ist.
Bildgebende Untersuchungen
Röntgen
Routineuntersuchung zur Bewertung der Knochenstrukturen und Visualisierung der Akromion-Form (Bigliani)
Ultraschall
Minimalinvasive Untersuchung zur Exploration der Sehnenstrukturen und Suche nach Bursitis-Zeichen
Arthro-CT/MRT
Referenzuntersuchung zur Präzisierung des Konflikts und assoziierter Läsionen (transfixierend oder nicht)
Therapeutische Optionen
Rehabilitation und Physiotherapie
Die Physiotherapie hat eine grundlegende Rolle in der Hintergrundbehandlung des subakromialen Impingements, ob es eine chirurgische Intervention gegeben hat oder nicht. Chronische Schulterschmerzen neigen dazu, diffuse Muskelkontrakturen der peri-skapulären Muskeln zu schaffen.
Physiotherapie-Prinzipien:
- Massagen: Muskelentspannung zur Vermeidung reaktiver Kontrakturen
- Kryotherapie: Analgetische und entzündungshemmende Rolle
- Mobilisation: Arbeit der Dekompression und Dehnung des subakromialen Raums
- Rezentrierung: Arbeit der Schulter-Rezentrierung und Dekompression
Selbst-Physiotherapie:
Die Selbst-Physiotherapie entspricht allen aktiven oder passiven Mobilisationsaktivitäten, die der Patient selbst durchführen kann. Das Ziel ist nicht, sich an die Stelle der klassischen Physiotherapie-Sitzungen zu setzen, sondern es ist eine grundlegende Ergänzung.
Prinzipien: Arbeit ohne Schmerzen, sehr regelmäßige Arbeit (5 Minuten 5x pro Tag), vom Physiotherapeuten geleitete Arbeit.
Auto-Physiotherapie
Die Auto-Physiotherapie entspricht der Gesamtheit der aktiven oder passiven Mobilisationsaktivitäten, die der Patient selbst außerhalb der konventionellen Physiotherapiesitzungen durchführen kann.
Das Ziel ist keineswegs, die klassische Physiotherapie zu ersetzen, sondern es handelt sich um eine grundlegende Ergänzung für die Wiederherstellung der Schulterfunktion im Rahmen des subakromialen Impingements, sei es präoperativ oder nach einem chirurgischen Eingriff.
Prinzipien der Auto-Physiotherapie
- Arbeit ohne Schmerzen: Das ist ein entscheidendes Element. Die Physiotherapie der Schulter muss mit einer quasi-totalen Schmerzfreiheit durchgeführt werden. Arbeiten trotz schmerzhafter Phänomene würde die entzündlichen Phänomene aufrechterhalten und das Impingement verschlechtern.
- Sehr regelmäßige Arbeit: Man empfiehlt meist, mindestens 5 Minuten 5 Mal täglich jeden Tag zu arbeiten. Es ist wichtig, Übungen von kurzer Dauer, aber mehrmals täglich durchzuführen.
- Arbeit unter Anleitung des Physiotherapeuten: Zögern Sie nicht, den Physiotherapeuten um Übungen zu bitten, die zu Hause durchgeführt werden sollen, und bestätigen Sie mit ihm die korrekte Ausführung der Bewegungen.
Mobilisationsübungen
Das Pendel
Nach vorne gebeugt lässt man den operierten Arm in vertikaler Position und führt dann leichte kreisförmige Bewegungen aus. Das Ziel ist die Entspannung der verschiedenen Muskeln um die Schulter, insbesondere des Trapezius, des Latissimus dorsi und des kleinen Brustmuskels.
Die Auto-Elevation des Arms
In liegender Position ergreift man die Hand oder das Handgelenk der operierten Seite mit der anderen Hand und führt dann Elevationsbewegungen der Hand und des Arms aus, zunächst vertikal und dann progressiv, indem man versucht, hinter den Kopf zu gelangen.
Mobilisation Nacken/Schulter
Aktive Mobilisation sowohl auf zervikaler Ebene als auch auf Schulterebene. Für die zervikale Mobilisation dreht man den Kopf langsam von links nach rechts und von oben nach unten, um die para-zervikalen Muskeln und den Trapezius zu entspannen.
Das subakromiale Impingement: Auf einen Blick
Definition
Das subakromiale Impingement entspricht einer übermäßigen und abnormalen Reibung zwischen den Rotatorenmanschetten-Sehnen und dem Akromion.
Hauptursachen
- Knöcherne Veränderungen des Akromions
- Rotatorenmanschetten-Degeneration
- Schleimbeutelentzündung
- Überlastung und repetitive Bewegungen
Symptome
- Schulterschmerzen bei Elevation
- Nachtliche Schmerzen
- Schwäche der Rotatorenmanschette
- Bewegungseinschränkung
Diagnose
- Klinische Untersuchung
- Röntgenaufnahmen
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Konservative Behandlung
- Physiotherapie
- Injektionen
- Schmerztherapie
- Auto-Physiotherapie
Chirurgische Behandlung
- Arthroskopische Dekompression
- Akromioplastik
- Schleimbeutelentfernung
- Rehabilitation: 3-6 Monate
Mögliche Komplikationen
Infektion
Hämorrhagie/Hämatom
Nervenläsion
Schmerzhafte Rezidive
Tendinitis/Bursitis
Algodystrophie
Praktische Informationen
Hospitalisation
0 bis 2 Tage (ambulant)
Anästhesie
Allgemein
Immobilisation
15 Tage bis 1 Monat
Physiotherapie
2 bis 3 Monate
Kontrolle
1 Monat