Schulterinstabilität
Schulterinstabilität entspricht Episoden von Luxationen oder Subluxationen, oft nach initialem Trauma oder im Hyperlaxitäts-Kontext. Diese Pathologie erfordert eine spezialisierte Behandlung zur Optimierung von Stabilität und Funktion.
Was ist Schulterinstabilität?
Schulterinstabilität entspricht Episoden von Luxationen oder Subluxationen, oft nach initialem Trauma oder im Hyperlaxitäts-Kontext. Diese Pathologie kann chronisch werden mit Angst, Schmerzen und signifikanter funktioneller Beschwerde.
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers, was sie besonders anfällig für Instabilitäten macht. Die Behandlung hängt vom Instabilitätstyp, dem Patientenalter und den funktionellen Erwartungen ab.
Arten von Instabilität
Anteriore Instabilität
Die häufigste, entspricht einer Vorwärts-Luxation des Humeruskopfs. Oft im Zusammenhang mit Trauma mit Bankart-Läsion.
Posteriore Instabilität
Seltener, entspricht einer Rückwärts-Luxation. Oft im Zusammenhang mit elektrischem Trauma oder epileptischen Anfällen.
Multidirektionale Instabilität
Instabilität in mehreren Richtungen, oft im Zusammenhang mit konstitutioneller Hyperlaxität oder wiederholten Mikrotrauma.
Mechanismen und Ursachen
Traumatische Instabilität
Initiale Luxation nach Trauma mit Bankart-Läsion (Glenoid-Labrum-Ablösung). Rezidive sind bei jungen und sportlichen Personen häufig.
Assoziierte Läsionen: Glenoid-Knochenverlust, Hill-Sachs-Kerbe am Humeruskopf.
Atraumatische Instabilität
Instabilität im Zusammenhang mit konstitutioneller oder erworbener Hyperlaxität, oft bilateral. Wiederholte Mikrotrauma können die Instabilität verschlechtern.
Begünstigende Faktoren: Konstitutionelle Hyperlaxität, Wurfsportarten, repetitive Arbeit über dem Kopf.
Symptome und Manifestationen
Schmerzen und Angst
Chronische Schulterschmerzen, Angstgefühl während Elevations- und Außenrotationsbewegungen. Der Patient vermeidet bestimmte Bewegungen aus Angst vor Luxation.
Eigenschaften: Oft diffuser Schmerz, verstärkt durch sportliche oder berufliche Aktivitäten.
Luxations-Gefühle
Gefühle von Luxation oder Subluxation während Elevations- und Rotationsbewegungen. Der Patient kann manchmal die Subluxation selbst reduzieren.
Funktionale Auswirkung: Begrenzung von sportlichen und beruflichen Aktivitäten, Verlust des Vertrauens in die Schulter.
Diagnose und Bewertung
Klinische Untersuchung
- Instabilitätstests: Angsttest, Relokationstest, Sulcus-Test
- Laxitätsbewertung: Anteriore und posteriore Translationstests
- Neurologische Untersuchung: Suche nach assoziierten Nervenläsionen
- Funktionsbewertung: Auswirkung auf tägliche und sportliche Aktivitäten
Bildgebende Untersuchungen
Röntgenaufnahmen
Grunduntersuchung zur Bewertung der Humeruskopf-Position und Suche nach Knochenläsionen
MRT
Referenzuntersuchung zur Bewertung von Weichteilläsionen und Glenoid-Labrum
Arthro-CT
Spezialisierte Untersuchung zur präzisen Bewertung von Labrum-Läsionen und chirurgischer Behandlungsplanung
Therapeutische Optionen
Postoperative Rehabilitation
Die Rehabilitation nach Schulterinstabilitäts-Chirurgie ist entscheidend zur Optimierung der funktionellen Erholung und Prävention von Rezidiven.
Phase 1: Immobilisation (2-3 Wochen)
Tragetuch je nach durchgeführtem Eingriff, frühe passive Mobilisationen zur Aufrechterhaltung der Mobilität
Phase 2: Aktive Mobilisation (3-6 Wochen)
Progressive aktive Mobilisationen, Beginn des Stabilisierungsmuskel-Krafttrainings
Phase 3: Krafttraining (6 Wochen - 6 Monate)
Progressives Krafttraining, Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten je nach Protokoll
Rückkehrzeiten: Rückkehr zu Kontakt-/Wurfsport: 3-6 Monate je nach Protokoll und Entwicklung.
Mögliche Komplikationen
Instabilitäts-Rezidiv
Gelenksteifheit
Residuale Schmerzen
Knorpelläsionen
Nicht-Konsolidation (Latarjet)
Nervenreizung
Praktische Informationen
Hospitalisation
Ambulant
Anästhesie
Allgemein
Immobilisation
Tragetuch 2-3 Wochen
Physiotherapie
3-6 Monate
Sportrückkehr
3-6 Monate